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(Noch ein) P48-zu-T12-Adapter
- mit XLR Ein- und Ausgang -
( English Version: (Yet another) P48-to-T12-Adapter)
Ich habe ein sehr schönes HF-Kondensatormikrofon mit XLR-Anschluss, das benötigt aber leider 12 V-Tonaderspeisung (T12). Adapter und Schaltpläne für Adapter, mit denen sich solche älteren T12-Mikrofone an Mikrofoneingängen mit 48 V-Phantomspeisung (P48) betreiben lassen, gibt es viele. Hier ist noch einer, bei dem die Schaltung nur in einem Detail von der üblichen Schaltung abweicht, aber mir geht es hier um einen Aufbau des Adapters in einem handlichen und fertig erhältlichen XLR-Gehäuse.
Die Schaltung unterscheidet sich nur insofern von der häufig zu findenden Variante, dass es noch zwei Doppel-Dioden gibt. Mit diesen Dioden sollen eventuelle Überspannungen am T12-Mikrofon unschädlich gemacht werden. Diese Überspannungen können beim Stecken der P48-Seite entstehen und könnten ein gleichzeitig angeschlossenes T12-Mikrofon gefährden.
Die Dimensionierung der Widerstände ist auch wie üblich: Mit zwei 2,2 kΩ-Widerständen, die den beiden standardisierten 6,8 kΩ-Widerständen der P48-Quelle in Reihe geschaltet sind, und einer 12 V-Zenerdiode ergibt sich ein Zener-Strom von (48-12 V)/((6,8+2,2 kΩ)/2) = 36 V/4,5 kΩ = 8 mA, was gleichzeitig der maximale Versorgungsstrom des Mikrofons ist.Die Kondensatoren sind so gewählt, dass sie so viel Kapazität wie möglich bieten, aber gleichzeitig alle drei nebeneinander in das vorgesehene Gehäuse mit nur knapp 16 mm Innendurchmesser passen. Zusätzlich dürfen sie nicht zu hoch sein.
Es gibt preiswert kleine XLR-Adaptergehäuse, die bieten sich an, einen solchen Adapter dort hinein zu bauen. So einfach ist das aber nicht: Der Platz für so eine zusätzliche Schaltung ist nicht gerade üppig. Anschlussstifte müssen kompliziert gebogen und die Lötanschlüsse der XLR-Buchse und des Stecker gekürzt werden.
Zum Schluss sieht dann der Adapter so aus:
Innen hat das Gehäuse 2 x 3 Rippen, 3 liegen an der Buchsenseite, 3 weitere an anderer Stelle an der Steckerseite:
Steckerseite Buchsenseite
Die bestückte Leiterplatte
Stifte aus 2,54 mm-Stiftleisten werden an den gekürzten(!) Steckerpins so angelötet und so gebogen, dass die Leiterplatte genau in der richtigen Position im Gehäuse angeordnet ist. Es ist nicht einfach, aber erforderlich, sie genau passend zu biegen. Es ist die größte Herausforderung beim Bau dieses Adapters.
Hinweis: Falls die Bedruckung P und T irritiert: 6 Anschlüsse sind auf dem linken Foto zu erkennen, von links nach rechts: Masse, P+, T+, P-, T-, Masse. P+, P- und Masse gehen zum Stecker.
Ansicht der gebogenen und am Stecker bereits angelöteten Stifte
Wenn das Löten und Biegen der Stifte gelungen ist und die angelötete Leiterplatte gut in das Gehäuse passt, wird die Buchse noch mit kurzen Litzen mit der Leiterplatte verbunden. Die Litzen sollten so kurz wie möglich, aber auch so lang wie nötig sein, damit man sie vor dem Zusammenbau noch an die gekürzten(!) Anschlüsse der Buchse anlöten kann.
Fertig zum Einbau. Die Positionen auf dem Foto von Stecker und Buchse zueinander entsprechen auch ihrer endgültigen Position im Gehäuse.
Anzahl | Bauteil | Quelle |
---|---|---|
1 | Leiterplatte, PCB/P48T12 | Beis.de |
2 | Widerstand, 180 Ω, Bauform 0805 | Diverse |
2 | Widerstand, 2,2 kΩ, Bauform 0805 | Diverse |
2 | Elko, 47 µF, 25 V, D <= 7 mm, H <= 8 mm, RM 2,5 | Z.B. Mouser ECE-A1EKA470I |
1 | Elko, 100 µF, 16 V, D <= 5 mm, H <= 8 mm, RM 2 | Z.B. Mouser 80‑ESS107M016AC2KA |
1 | Z-Diode, 12 V, Bauform SOD123, z.B. BZT52B12‑E3‑08 | Z.B. Mouser 78‑BZT52B12‑E3‑08 |
2 | Doppeldioden, Serienschaltung, Bauform SOT23, z.B. BAV99 | Z.B. Mouser 771‑BAV99235 |
1 | XLR/XLR Male/Female Adaptergehäuse | Z.B. Ebay |
Litzen, Stifte aus Stiftleisten |
Bei Interesse am Nachbau dieses Adapters: Ich habe von der Entwicklung noch einige Sätze von Bauteilen übrig, ggf. bitte anfragen. Gedanken um einen Preis habe ich mir allerdings noch nicht gemacht.
Letzte Aktualisierung: 11. Oktober 2021 | Fragen? Anregungen? Schreiben Sie mir eine E-Mail! | Uwe Beis |